Natürlich gibt es auch zahlreiche Publikationen, die speziell auf die EQE ausgerichtet sind. Und auch im Internet gibt es ein paar Anbieter, deren Seiten ich euch nicht vorenthalten will.
Publikationen für die EQE selbst
Publikationen von Wolters Kluwer, Heymanns Gewerblicher Rechtsschutz
Hinweis: Mir wurden die Bücher vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt, ich wurde aber bei meiner Bewertung des Buches in keiner Weise vom Verlag beeinflusst.
How to draft claims and the introductory part of a European patent application and pass paper A of the European Qualifying Examination
Dieses Buch befasst sich, wie man schon aus dem Titel erkennt, mit dem A-Teil der EQE. Die neueste Auflage reagiert hierbei auf die neuesten Prüfungsänderungen in diesem Teil.
Der Ansatz zur Lösung des Teils A ist sehr detailliert und nutzt unter anderem Tabellen-artige Auflistungen der Merkmale, um die letztlich unterschiedlichen Merkmale zwischen Erfindung und SdT-Dokumenten zu identifizieren. Dieser Ansatz ist für das Verständnis des Aufbaus von Teil A-Aufgaben hilfreich, an manchen stellen aber bisweilen etwas zu ausführlich, so dass der Prüfling in der Prüfung selbst Zeitprobleme bekommen dürfte, sollte er diesen Ansatz 1:1 in der Prüfung umsetzen wollen.
Fazit: Ein umfangreiches Werk, dass sich gerade an den Einsteiger richtet und detailreich auf die verschiedenen Aspekte eingeht, die bei Teil A zu beachten sind. Wer allerdings in der Prüfung die Zeit nicht aus den Augen verlieren will, wird die beschriebenen Techniken anpassen müssen (und z.B. meine schnelleren Ansätze wählen ;-).
How to write a successful opposition and pass paper C of the European Qualifying Examination.
Das „C-Book“ ist inzwischen in der sechsten Auflage erhältlich und seit der ersten Auflage kontinuierlich verbessert worden. Die neueste Edition fokussiert insbesondere auf drei Aspekte, die sich bei Befragungen von „Re-Sittern“ als besonders problematisch im Umgang mit Teil C herausgestellt haben: Ausreichender Detailgrad um nicht unnötig Punkte auszulassen, gutes Zeitmanagement und Schwerpunkt auf die Argumentation bzgl. erfinderischer Tätigkeit.
Also genau die Punkte auf die auch ich in meinem Blog Bezug nehme.
Hierzu werden verschiedene Methoden erläutert und angewandt: Vor allem der so genannte Matrix-Ansatz und eine Variante des „Analyse-Bogens“. Nach der Vorstellung und Übung der verschiedenen Methoden folgen die Kapitel, die sich mit spezifischen, wiederkehrenden Fallkonstellationen befassen, z.B. die Prioritäten der Ansprüche, Interpretation der Ansprüche, Bewertung des Standes der Technik, erfinderische Tätigkeit, Erweiterungen, Zahlenbereiche, etc. Abgeschlossen wird das Buch mit einem Kapitel, welches über die häufigsten Fehler und Fallstricke reflektiert.
Fazit: Insgesamt also ein sehr umfangreiches Werk für die Vorbereitung auf den C-Teil der EQE. Wichtig ist allerdings auch hier der Transfer der theoretischen Überlegungen in „Echtzeit-Anwendung“, also die Anwendung der diversen Methoden unter Realbedingungen, z.B. beim Lösen von Überungsaufgaben ohne Hilfsmittel und unter der echten Zeitbeschränkung, um die Methode zu identifizieren, die einem persönlich am besten liegt und unter den gegebenen Prüfungsbedingungen zu den besten Ergebnissen führt.
How to answer legal opinions, draft legal opinions and pass Paper D of the European Qualifying Examination.
Das D-Book ist in drei Teile aufgeteilt: Teil A umfasst allgemeine Hinweise zum Teil D und wie man sich am besten darauf vorbereitet. Anhand einiger Beispiele kann man einen Eindruck über die Tiefe der Fragen erlangen. Die Teile B und C befassen sich mit den relevanten Gesetzestexten und Entscheidungen unter dem EPÜ bzw. dem PCT. Dabei hat man sich an den „Lebensphasen“ der Patentanmeldung und des Patents orientiert, um dem ganzen eine logische Struktur zu geben. In der nun siebten Auflage von 2019 sollten alle Angaben auch vergleichsweise aktuell sein.
Fazit: Das D-Book ist das dickste (490 Seiten) der drei Bücher aus der Reihe. Ich halte es für nahezu ideal, um sich auf die Fragen des D-Teils vorzubereiten, allerdings sollte man es nicht als einzige Vorbereitungsquelle nutzen, sondern eher als ein Verzeichnis der Problemstellungen ansehen, die dem Prüfling im D-Teil begegnen können.
Was meine ich damit?
Nun, wie die meisten Prüfungsunterlagen wurde es anhand vergangener Prüfungen zusammengestellt und befasst sich daher primär mit Lösungen der darin vorhandenen Problemstellungen. Wenn man sich aber auch „auf die Zukunft gerichtet“ vorbereiten will, dann sollte man sich die Zeit nehmen, anhand der im D-Book gelisteten Entscheidungen und Problemfelder, die Punkte nochmals in der „Primärliteratur“ nachzulesen. So ist z.B. zwar das Lesen einer gesamten G-Entscheidung aufwändiger, als nur das Lesen der Headnote oder einer kurzen Zusammenfassung, gleichzeitig erarbeitet man sich aber ein besseres Verständnis der Erwägungsgründe und der Entwicklung der Entscheidung, welches auch beim Lösen neuer Probleme helfen kann.
Weitere Büchertipps:
Online-Quellen